English Version


Back to Speakers and Discussants

Wulf Schiefenhövel

smallImage

 vergrößern

Wulf Schiefenhövel (born 1943) began his medical studies at the University of Munich in 1963. 1965/66 he conducted his first field study in New Guinea on traditional medical beliefs and practices, thereby co-founding ethnomedicine in Germany. Today he works at the Max-Planck-Institute for Ornithology, chairing the research group on human ethology. His main research interests focus on ethnomedicine, anthropology and human ethology.


Selected Publications

The Illustrated History of Humankind, Jahr Verlag, Hamburg (Hrsg. mit G. Burenhult/P. Rowley-Conwy/D. Hurst Thomas/J. P. White) (1993, 1994)

Der Mensch in seiner Welt, drei Bände, TRIAS Thieme Hippokrates Enke, Stuttgart (Hrsg. mit Ch. Vogel, G. Vollmer, U. Opolka) (1994).

  • Bd. 1 Vom Affen zum Halbgott: der Weg des Menschen aus der Natur
  • Bd. 2 Zwischen Natur und Kultur: der Mensch in seinen Beziehungen
  • Bd. 3 Gemachte und gedachte Welten: der Mensch und seine Ideen

Homo discens, Homo docens - Kulturvergleichende und evolutionsbiologische Perspektiven einer "History of Humankind", in: W.M. Egli/U. Krebs (Hrsg.), Beiträge zur Ethnologie der Kindheit. LIT Verlag, Münster (2004)

Mängelwesen Homo sapiens? - Vom Menschenbild in Anthropologie und Medizin, in: H. Hinterhuber/M.P. Heuser/U. Meise (Hrsg.), Bilder des Menschen. Das Menschenbild der Psychiatrie, der Medizin, der Religion und Künste, der Kultur- und Sozialwissenschaften, Innsbruck (2003)


Selected Quotations
 

„Ich kenne keine Kulturen mit urbaner Struktur, die ihre Reiche ohne Wachstum über längere Zeit behaupten konnten. Das ist eine ziemlich schreckliche Erkenntnis. Die Wachstumsdynamik scheint nötig, um Staaten aufzubauen, um Herrschaft auszuüben und Macht zu sichern. [...] Es ist in uns Menschen drin, und es ist ja ganz vernünftig! Wir sind auf das Überleben programmiert, und da ist es immer am besten, wenn ein bisschen mehr übrig bleibt, als wir momentan brauchen. Seit Urzeiten machen wir diese Erfahrung: Ein Überschuss an Ressourcen, der ursprünglichste Luxus sozusagen, besteht darin, die nächste Not mit dem angehäuften Vorrat zu überstehen."
Interview: "Wir scheitern am Verzicht"

„Das Testen der eigenen Grenzen, das Ausreizen des maximal Möglichen - wie die Besiedlung des Pazifik-Raums vor über 4000 Jahren mit einfachsten Schiffen - das ist ein ganz tief in uns verwurzelter Antrieb. Die Begeisterung für Mobilität gehört zu unserer biopsychischen Grundausstattung."
Interview: „Der Mensch ist kaum zu bremsen"

„Unsere mentalen, kognitiven Strukturen reichen vielleicht dazu aus, maximal bis zu den Enkeln vorauszuplanen. Aber in der Regel scheitert man, wenn es darum geht, sich einzuschränken. Vor allem, wenn der Profit erst übermorgen zu spüren sein soll. Dazu kommt noch eine persönliche Gier nach mehr, das sieht man bei allen Völkern, es steckt sicherlich in unseren Genen. Wenn es Strukturen gibt, diese Gier zu befriedigen, dann gibt es Wachstum."
Interview: "Wir scheitern am Verzicht"